Posts

Es werden Posts vom Februar, 2009 angezeigt.

Beim Ackern um 1970

Bild
An der Jahnstraße oberhalb des Sportplatzes, damals um 1970 noch als Hartplatz angelegt, pflügt ein junger Mann mit einem alten Pflug und einem ansehnlichen Pferd einen Acker. Wer kennt den Pflüger? Die Häuserreihe links steht an der Jahnstraße. Ins schwäbische übersetzt: Em obera Grias duat dr´Paul mit seim Gaul sein Acker rom. Fir dean Gaul ist des a´rengs Gschäft. Dr Bauramah muas sich kehrich neisteibera. Aber ma könnt grad moina, se häbes schau mai dau.

Aus dem Schullandheim zurück

Bild
Der Reutlingen GEA berichtete. Zwei Seiten aus dem Tagebuch.

Schullandheim 1962, die Ankunft

Bild
Die Reise führte über Herrenberg ins Nagoldtal. Die Schulklasse steht nun im Hof des Quartiers und harrt der Dinge, die die nächsten 14 Tage auf sie zukommen werden. Unter Anleitung des Klassenlehrers Hans Hirsch wurde ein gemeinsames, sehr anspruchsvolles Tagebuch geführt. Es ist in zwei gebundenen Bänden noch vorhanden. Zwei Seiten sollen eine Kostprobe sein.

Schullandheim 1962, die Abfahrt

Bild
Die Klasse 8 des Schuljahrganges 1948/49 fuhr vom 28.5. bis 9.6.1962 nach Wildberg im Schwarzwald ins Schullandheim. Es war das erste Mal und etwas Neues, dass die Wannweiler Volksschule einen Schullandheimaufenthalt anbieten konnte. Im Reutlinger Generalanzeiger kam ein Bericht. Der Schülerchor hat die Schüler feierlich verabschiedet, Rektor Otto Kempf hielt eine Ansprache. Die Eltern, meistens die Mütter trugen oder fuhren mit dem Handwagen die schweren Koffer zum Schulhof. Klassenlehrer Hans Hirsch wurde von seiner Frau assistiert. Ihr Töchterchen durfte auch mitreisen.

Urahne, Großmutter, Mutter und Kind

Bild
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind, sind hier nicht, wie der Dichter Gustav Schwab in seiner bekannten Ballade schreibt, in dumpfer Stube versammelt, sondern stellten sich im Jahr 1927 im Grünen dem Fotografen. Die Urahne rechts im Bild, Anna Maria Wollpert geb. Ott, war die Witwe von Wilhelm Wollpert, welcher 2 Tage nach der Geburt seines Sohnes Gottlieb auf tragische Weise in seiner Scheune tödlich verunglückte. Neben ihr sitzt ihre Tochter Christina, Enkelin Martha und Urenkelin Annerose. Das Foto entstand um 1926 am Feldweg Nr. 52, welcher unterhalb der Friedhofsmauer verläuft. Das Gelände im Hintergrund wurde 1939 zur Friedhofserweiterung verwendet. Dort steht seitdem die Leichenhalle. Aufgenommen wurde das Foto von Schreinermeister Karl Ott (15.7.1901-29.8.1990) mit einer Großformat-Plattenkamera. Die 10/15 cm große Glasplatte ist noch vorhanden und bei Walter Ott unter der Nr. 25011103 archiviert. Die Personen: Annerose Gaiser verh. Hipp, *1924 mit ihrer Mutter Martha Ga

Wannweiler "Baurabua" im Fotoatelier

Bild
Ob er ein Bauer geworden ist? Leider weiß ich nicht wie er heißt, noch weniger, wessen Sohn es ist. Das Bild hat Maria Lang geb. Walz aus dem Fotoalbum ihrer Eltern hervorgekramt. Die Aufnahme kann so in die Zeit des ersten Weltkrieges eingeordnet werden. Vielleicht kann sogar jemand weiterhelfen.

Bahnwärter an der Blaulache

Bild
Das Bahnwärterhaus an der Blaulache. Zwischen Lustnau und Kirchentellinsfurt stand direkt am Wasser der Blaulache das Postenhäuschen Nr. 49. Es wurde 1861 an der damals eingleisig errichteten Bahntrasse erbaut. Beim Bau der vierspurigen Bundesstraße 27 war es im Weg und wurde abgebrochen. Bahnwärter an der Strecke braucht man schon lange nicht mehr. Der Bahnwärter. Einer der ersten Bahnwärter, damals ein neuer Beruf, war der Sohn des Kirchentellinsfurter Schmiedes Christoph Martin Ott, namens Christoph Ott, geb. in Kirchentellinsfurt am 30. November 1842, auf Posten Nr. 49. Sein Schwager Jakob Walker, geboren am 17. Februar 1841 war ebenfalls Bahnwärter auf Posten Nr. 48. Am 18. Juni 1876, einem Sonntag, war Christoph Ott mit seiner Familie, seiner schwangeren Frau und 4 Kindern im Alter von eineinhalb bis sechseinhalb Jahren, im Bahnwärterhäuschen beisammen. Der Bahnwärter besuchte später seine Schwester im benachbarten Postenhaus. Gegen Abend kam ein schweres Unwetter auf. Sein

Die Blaulache 1928

Bild
Der Fußgängersteg über das Schilf und unter der Eisenbahnbrücke hindurch. Blick an der Brücke entlang nach Kirchentellinsfurt An der Blaulache Die Blaulache, an der Bahnlinie zwischen Kirchentellinsfurt und Lustnau, ist ein Altarm des Neckars. Uns Kinder hat man damals davor gewarnt, dem Gewässer allzu nahe zu kommen und gerade deshalb hat uns die Blaulache magisch angezogen. Allein das Wissen, dass in dem sumpfigen, Schilfbestandenen Strand schon Mancher unrettbar versunken sein soll, regte unsere Fantasie an. Für die Eisenbahn gab es eine genietete Eisenfachwerkbrücke und darunter einen Fußgängersteg über das sumpfige Schilfgewässer. Dass unsere Eltern die Warnungen nicht aus der Luft griffen, zeigt ein Kirchenbucheintrag. Aus dem Kirchenbuch der Gemeinde Wannweil: Der Wannweiler Pfarrer Lorenz Ruoff schreibt: „ Johann Immanuel Gaißer, geb. 22. Januar 1787, Metzger von Walddorf, Sohn des Johann Ludwig Gaißer, Schulmeister von Walddorf und der Jakobine geb. Stephan hat sich eini

Albwanderung 1925, vor der Höhle

Bild
Rechtschaffend müde sitzen die drei Freunde Karl Ott, Gustav Gaiser und Karl Walz vor dem Höhleneingang, ja von welcher Höhle? Ihren Durst löschen sie mit Sprudel. Gustav Gaiser macht sogar Reklame für "Jurasprudel". Den gibt es heute wohl nicht mehr. Karl Walz trinkt Überkinger. Solche Informationen sind in den gut erhaltenen Fotoplatten noch drin.

Rast auf dem Mädchenfelsen 1925

Bild
Fünf Wannweiler Freunde, voll ausgerüstet zum Sonntagsausflug, haben den Mädchenfelsen erwandert und machen eine Pause, sie "gruaben". Karl Walz (1904-1980) spielt Mundharmonika, der Zimmermann Gustav Gaiser (1905-1988) hat etwas zum lesen dabei, Schreinermeister Karl Ott (1901-1990) hat seine Plattenkamera dem uns unbekannten Fünften in die Hand gedrückt: "Da mach du amol a´Bild, dass i au amol drauf be". Der Vierte verdeckt seine Augen - selber Schuld wenn wir ihn heute nicht mehr erknennen.

Aus Spaß ist Ernst geworden. Erst HJ, dann Stalingrad

Bild
Es war üblich, am Geburtstag des "Führers" feierlich in die HJ aufgenommen zu werden. Hier sind die Wannweiler HJ-Jungs auf großer Fahrt, sie werden wohl Fernweh haben. Und hier ist ein Wannweiler auf dem Weg nach Stalingrad. Er wird wohl Heimweh nach der Heimat, die er nicht mehr wiedersehen sollte, gehabt haben.

Dienstbuch der HJ

Bild
Aus dem Dienstbuch der Wannweiler HJ, Dienstplan für November und Dezember 1942 Vor dem Haus Brunnenstraße 1 der Familie Rilling. Das Gebäude ist zum Abbruch freigegeben und wird im Frühjahr 2009 abgebrochen. Die Volksbank baut hier ein Mehrfamilienhaus. Lagerleben, eine Feuerstelle zum Abkochen wird vorbereitet. Links im Bild Erich Steiner. Über seinen Lebensweg werden wir noch berichten.

HJ und Deutsches Jungvolk

Bild
Markenbuch für Lager und Fahrt. Eine Art Sparbuch zum einkleben von Wertmarken. Die Wannweiler HJ auf Fahrt. Das Zelt ist gekennzeichnet mit "HJW" Liederbuch der Hitlerjugend . Titelblatt Die Hitler-Jugend (HJ) wurde bereits 1926 in Weimar als nationalsozialistische Jugendbewegung gegründet. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wandelte sich die HJ durch das Verbot sämtlicher konkurrierender Jugendverbände von einer Parteijugend zur Staatsjugend. Die anfangs noch formell freiwillige Mitgliedschaft wurde 1939 durch die Einführung der "Jugenddienstpflicht" zur Zwangsmitgliedschaft, damit waren nahezu alle Jugendlichen Mitglied der HJ. Die 10 bis 14-Jährigen waren im Deutschen Jungvolk und wurden dann in die HJ übernommen um mit 18 Jahren für den Militärdienst gemustert zu werden. Die Diensträume der Wannweiler HJ waren im Gemeindehaus untergebracht. In der unseligen Zeit hieß es Adolf-Hitler-Haus.

Modewechsel vor hundert Jahren

Bild
Hahn im Korb ist der Mechanikermeister Friedrich Walker (1889-1974). Unbewusst dokumentierten sie mit diesem Foto das Ende der Trachten-Tradition und den Beginn einer modernen Zeit. Man betrachte nur den Hut seiner Schwester Anna Maria Milocco. Seine Ehefrau Anna geb. Steinmaier war noch eine Trachtenträgerin. Sie hielten am 12.12.12 Hochzeit. Auf was sie bei diesem Anlass anstoßen wissen wir nicht.

BDM und HJ in Wannweil

Bild
Titelblatt der Zeitschrift "Unser Weg" Maikönigin Rosa R., Jahrgang 1920. Neben der Maikönigin Karl Gaiser, gefallen im WK II. Die Maikönigin wurde von den BDM-Mädels gewählt. Die Mädels tragen die sogenannte "Kletterweste". BDM im Deutschen Reich Der „Bund Deutscher Mädel“ (BDM) war ein der Hitlerjugend angeschlossener nationalsozialistischer Mädchenbund. Die unter 14-jährige gehörten der Untergliederung „Jungmädel“ an. Bis zum vollendeten 21. Lebensjahr gehörten die jungen Frauen dem BDM an. Ziel war die Erziehung „im Sinn der zukünftigen Aufgabe im Sinn der nationalsozialistischen Weltanschauung als Frau und Mutter“. Gegründet wurde der BDM schon 1930. Nach der Machtübernahme stiegen die Mitgliederzahlen stark an, 1936 wurde die bis dahin formell freiwillige Mitgliedschaft im BDM verpflichtend. Mit Ausbruch des Krieges entwickelte sich die Gruppe immer mehr zur Kriegshilfsorganisation. BDM in Wannweil Wie eine damals 12-Jährige die Mitgliedschaft empfand

Spinnerei um 1900, grafische Darstellung

Bild
Grafische Darstellung in idealisierter Form zu Werbezwecken. Links, über der Straße, die Hartmann´sche Villa. Die erhöhte Lage erlaubte dem Fabrikant eine Übersicht über seine ganze Fabrikanlage.

Ein Nickerchen

Bild
Judith Wollpert (1872-1966) Kirchentellinsfurter Straße 4 in Wannweil Nicht nur die Judith ist alt und schwach geworden, aber die Bank vor ihrem Elternhaus wird sie noch "ausheben". Die rüstige Neunzigerin braucht noch keinen Stock, nein, ein Stecken genügt. Müde ist sie auch nicht, die Augen sind halt zugefallen. Ihre Schwester Pauline mit der sie zusammen einen Haushalt führte ist 1961 gestorben, nun ist sie noch ein paar Jahre allein. Heute sind die Gräber und das Haus nicht mehr. Seit Dezember 1988 steht hier das Martin-Luther-Haus der ev. Kirchengemeinde.

Spinnerei Wannweil, Idyll an der Echaz

Bild
Aufnahme vom 15.Februar 2009. Am Echazkanal kurz vor dem Einlauf in die Turbine. Das Echazwasser ist heute ungetrübt.

Zeitzeugen, Brückensprengung 19. April 1945

Bild
Die Brücke im Zustand von 1906. Ein Güterzug fährt nach Tübingen. Trotz sinnloser Brückensprengung ist die französischen Besatzungtruppe einmarschiert . Hier an der Kreuzung vor der Kirche Bauernhaus Schach an der Brücke Aufnahme von 1978. Damals floss noch der Ebbach durch den linken Brückenteil. Einnahme Wannweils durch die Franzosen am 20. April 1945. Von Traugott Bausch (1894-1988, ev. Pfarrer in Wannweil 1936-1947), verfaßt am 8. August 1945. Am 19. April begann schon der Anmarsch der Franzosen von der Richtung Tübingen her. Einschläge französischer Geschütze wohl aus Panzern lagen am westlichen Rand des Dorfes an einem Waldsaum, wo sich SS-Truppen befinden sollten. Gleichzeitig wurde um Kirchentellinsfurt gekämpft. Das war um den Nachmittag und Abend. Über die Verteidigung des Orts Wannweil war noch keine Klarheit vorhanden, Panzersperren auf der Straße nach Kirchentellinsfurt waren angebracht, wurden aber wieder entfernt. Dem Ortsgruppenleiter war von leitenden Persö

Zeitzeugen, 1. September 1939

Bild
Einberufungsbefehl, sogenannter Stellungsbefehl für DRK-Helferin Elisabeth Lumpp zum Kriegseinsatz nach Straßburg. Mobilmachung, die ersten Kriegstage. Helene Hafner geb. Werner, * 1926, Tochter des Waldrandwirts Werner, erzählt, wie sie die ersten Kriegstage in der Gastwirtschaft ihrer Eltern erlebte: "Am Abend des 31. August 1939 spürten auch wir Kinder daß etwas besonderes in der Luft lag. Unser Vater bediente die Stammgäste, hantierte immer wieder am Radio herum. Wir Kinder halfen in der Küche beim Spülen. Durch die Lüftungsschlitze der Heizung konnten wir den Gastraum beobachten und das Radio hören. Es kam Marschmusik und Reportagen von Aufmärschen. Wir hörten zum ersten Mal den Begriff "Tannenberg", konnten uns aber nichts darunter vorstellen. Die Männer am Stammtisch spielten Karten und genossen den Feierabend an diesem Donnerstag. Unser Vater ermahnte die Stammgäste: "Männer hört auf mit Kartenspielen, es gibt Krieg". Die Männer am Stammtisch lachte

Zeitzeugen 1945, Jabo-Angriff auf Eisenbahnzug

Bild
Hier Seite 1 klicken aktualisierte Version Hier Seite 2 klicken aktualisierte Version Ein herzliches Dankeschön nach Kalifornien, lieber Rolf, für die Ergänzung.

Bäckergeschichten

Bild
Rosa Henes geb. Wollpert, *1906,Tochter von Bäckermeister Heinrich Wollpert, erzählt: Mein Vatter hat jedes Jahr Schnitzbrot gebacken, vorher hat man Schnitz und Zwetschgen gedörrt. Brot machten die Leute selber, das hat er nur Lohngebacken, dafür brauchten sie viel 'Pfender' (weißes Pfundbrot) diese mußte die Pauline am Sonntagmorgen mit dem Bauscht und einem 'Kratten' auf dem Kopf austragen. Einmal brachte die Pauline im Bauscht Läuse mit heim, weil sie den Bauscht bei der Kundschaft auf den Tisch legte. Unsere ganze Familie bekam damals Läus'. Viele Wannweiler kauften jeden Sonntag einen 'Pfender' Im Krieg hat unsere Mutter fest schaffen müssen, Ofen schüren, backen und verkaufen. Der Vater war nur in Cannstadt Soldat in einer Kommissbäckerei, er kam jeden Samstag heim und brachte mir ein Kommisbrot mit weil ich das so mag. Der Landjäger kontrollierte damals unsere Backstube, weil wir kein neugebackenes Brot verkaufen durften. Meine Mutter mußte die B